Die homöopathische Arznei wirkt nicht
Weder auf mentaler noch auf emotionaler oder körperlicher Ebene hat sich eine Veränderung ergeben. Es sind keine neuen/alten Symptome zusätzlich zur ursprünglichen Sympotmatik aufgetreten. Hat man das falsche Mittel gewählt? Oder war das Mittel richtig gewählt, aber die Wirkung behindert? Dies und ähnliche Fragen wird sich jeder schon einmal gestellt haben. Hier eine Anleitung zur systematischen Abklärung.
Wäre die Mittelwahl falsch gewesen, hätten sich neue (bisher unbekannte) Symptome gezeigt. Bei falscher Einschätzung der Empfindlichkeit des Patienten (Patient unempfindlicher als gedacht) und gleichzeitiger Verabreichung eines nur entfernt ähnlichen oder gänzlich unähnlichen Mittels ist der Verlauf ebenfalls denkbar. Bei Verabreichung des Simillimums ist die Empfänglichkeit gesteigert! Zunächst ist also die Mittelwahl zu prüfen!
Gehen wir davon aus, dass das Mittel richtig gewählt war. Warum ist keine Reaktion erfolgt? Die folgenden Möglichkeiten kommen als Ursache infrage und sollten abgeklärt werden:
- Potenz war falsch gewählt, höhere Potenz ist angezeigt
- Heilhindernis: u.U. wurde die Wirkung der Arznei aufgehoben
- neue akute Krankheit
- miasmatische Blockade
- Unempfindlichkeit des Patienten
Heilhindernisse können in den Haltungsbedingungen, der Fütterung, dem Umgang mit dem Tier oder Wechsel der Bezugspersonen oder des Aufenthaltsortes liegen. Abhängig von der Empfindlichkeit des Tieres ist der Einfluß gering bzw. durchaus ein nicht zu unterschätzendes Heilhindernis. Zur miasmatischen Blockade: Das kann ein angeborenes Miasma oder ein neuerlich z.B. durch eine schwere Infektion erworbenes Miasma sein. In diesem Fall stellt die passende Nosode die Reaktionsfähigkeit für das Simillimum wieder her. Entweder bessert sich auf die erste Gabe der Nosode der Gesundheitszustand deutlich (was eine weitere Verabreichung verbietet) oder es kommt ein anderes Arzneibild zum Vorschein (was die weitere Verabreichung ebenfalls verbietet) oder es kommen weitere Symptome des ursprünglichen Simillimums hinzu. Nach 3 Wochen ohne Reaktion auf die Nosode (als Q-Potenz oder C-Split-dose), kann die vorherige Arznei erneut ausprobiert werden, wenn sie noch angezeigt ist. Der Fall ist aber nach de Schepper mehr als unwahrscheinlich, wenn die Nosode passend gewählt wurde.
Der hyposensitive Patient stellt bei Verordnung nach der 5. und 6. Auflage des Organon bei grundsätzlich richtiger Einschätzung als unempfindlich kein großes Problem dar. Potenz (Anzahl der Schüttelschläge) und Gabe (Gabengröße) können täglich gesteigert/angepaßt werden.