Hypericum perforatum

Hypericum perforatum = Echtes Johanniskraut

Wie in dem Beitrag über Sonnenbrand und Photodermatitis erwähnt, steigert das Hypericin des Johanniskrautes die Lichtempfindlichkeit der Haut und fördert bei UV-Exposition die Entwicklung eines Sonnenbrandes. Darüber hinaus beeinflußt es den Abbau von Medikamenten. Das Johanniskraut wird als Heilpflanze angebaut, gilt aber ansonsten auf landwirtschaftlichen Nutzflächen (Weiden) als Unkraut.

Die Heilpflanze Johanniskraut

Die Droge Hyperici herba wird als pflanzliches Heilmittel bei leichten bis mittelschweren Depressionen zur Stimmungsaufhellung eingesetzt und bei nervöser Unruhe. Die Inhaltsstoffe Hyperforin und Hypericin sorgen für eine Steigerung der Konzentration von Serotonin, Dopamin und Noradrenalin in den Synapsen und wirken so wie synthetische Antidepressiva. Wie diese hat das Johanniskraut eine lange Wirklatenz d.h. erst nach mehreren Wochen zeigt sich die Wirkung. Überdosierungssymptome ähneln denen eine depressiven Verstimmung. Johanniskrautpräparate sollten 14 Tage vor der ersten Sonnenexposition abgesetzt werden.

Pflanzlich aber nicht harmlos

Johanniskraut verstärkt in der Leber die Bildung bestimmter Enzyme, der P450-Cytochrome. Diese sind am Abbau von etwa der Hälfte aller Medikamente beteiligt. Werden die Enzyme vermehrt gebildet, werden Medikamente u.U. so stark abgebaut, dass das bis zur Wirkungslosigkeit führen kann. Betroffen sind u.a. Immunsuppressiva, Gerinnungshemmer, Antibiotika, Protease-Inhibitoren und Hormonpräparate. Die Wirkung von Antidepressiva wirkt aufgrund des gleichen Wirkmechnanismusse verstärkt.

Johanniskraut in der Homöopathie

Die Homöopathen kennen die homöopathische Aufbereitung des Johanniskrautes als wirksames Mittel bei Verletzungen an nervenreichen Körperteilen, bei Wirbelsäulen- und Kopfverletzungen und auch bei Phantomschmerzen. Hier sehen wir den Bezug zum Nervensystem. Hypericum ist übrigens auch in der Rubrik Allgemeines – Verbrennungen zu finden.

Hier die Keynotes von Samuel:

Verletzungen an Körperteilen mit reichlich sensiblen Nervenendigungen (Finger, Hand, Fußsohle, Fußballen, Nagelbett).
Neuralgie durch Nervenverletzung von Stich-, Schnitt-, Riß-, Bißwunden, eingetretenen Nägeln, Reißzwecken etc.
Punktionswunden. Wirbelsäulenverletzung. Druckgefühl über Kreuzbein. Steißbeinschmerz nach Sturz, strahlt in Rückgrat und Beine aus.
Kribbeln in Händen und Füßen. Phantomschmerz. Schmerz in alten Narben. Nervenverletzung nach Tierbissen. Tetanus. Liegt auf dem Rücken, den Kopf nach hinten gezogen; Hände und Füße nach innen gedreht.
Schädelbruch, Knochensplitter. Schmerz in Augen und Ohren.
Kopfschmerz nach Sturz auf Hinterkopf. Gefühl, als würde er hoch in die Luft gehoben, mit Angst, herunterzufallen.
Asthma, Agg.: Nebel; Wetterwechsel; vor Stürmen, Amel.: starkes Schwitzen.
Verlangen: Pickles; warme Getränke; Wein.
Agg.: Verletzung; Erschütterung; Schock; Bewegung.
Amel.: Reiben; Kopf zurücklehnen; Liegen auf dem Gesicht.

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