Illegaler Handel mit Rassewelpen – kriminell und gefährlich.
Unter dem Deckmantel des Tierschutzes und unter Ausnutzung der Tierliebe der Deutschen werden vermeintliche oder tatsächliche Rassewelpen aus den osteuropäischen Nachbarländern nach Deutschland verkauft. Die Einfuhr ist illegal, die Transportbedingungen und die Versorgung sind ebenso miserabel wie der Gesundheitszustand der Tiere. Zu früh abgesetzt, nicht ärztlich versorgt, wandelnde Erregerreservoire und was den Ernährungszustand angeht, musste die Milch einer schlecht versorgten Mutter reichen. Die Überlebenschancen sind schlecht, selbst bei anschließender optimaler Versorgung. Hohe Tierarztkosten sind vorprogrammiert.
Der Vizepräsident des Landestierschutzverbandes NRW, Dr. Ralf Unna, wird in in einem Beitrag auf hunderunden.de sehr ausführlich zu dieser Problematik.´ befragt. Der Beitrag ist sehr lesenswert, da viele Aspekte des illegalen Welpenhandels beleuchtet werden – die Skrupellosigkeit der Händler und ihre Mitleidsmasche, der Geiz der Käufer bei der Anschaffung, unzureichende Therapie eingeschleppter Krankheiten und mehr.
Die Welpen werden zunächst nach Belgien oder Holland gebracht und dort von den deutschen Käufern übernommen. Es wird von etwa 500.000 Welpen berichtet, die jährlich von Deutschen erworben werden, immer mehr davon illegal aus dem Ausland. In Deutschland bisher wenig verbreitete Erkrankungen wie z.B. Leishmaniose bekommen durch diese Importe eine bisher unbekannte Bedeutung. Viele Tierärzte sind dem nicht gewachsen, da diese Erkrankungen bisher in Deutschland vernachlässigt werden konnten und in der Ausbildung entsprechend wenig Beachtung fanden. Die adäquate Behandlung der kranken Welpen wird dadurch zusätzlich erschwert.
Jeder Internet-Kauf eines Welpen aus dubioser Quelle und ohne Papiere unterstützt die kriminellen Machenschaften und sorgt dafür, dass die Vermehrung weitergeht. Auch hier gilt: Die Nachfrage bestimmt das Angebot!
Auf 1.wdr.de gibt es einen Bereicht mit Videos über einen Anfang dieses Jahres aufgedeckten Hundehändlerring im Siegerland. Ein in Kreuztal ansässiger Hunde“züchter“ hat osteuropäische Welpen mit Unterstützung einer Tierärztin, die Blanko-Impfpässe ausgegeben hat, als eigene Zucht ausgegeben und teuer verkauft. Der Beitrag spricht für sich und ist nur als eines von vielen Beispielen zu sehen, wie die osteuropäischen Welpen vermarktet werden. Der Kaufinteressent kann die Augen gar nicht genug aufmachen oder gar zuviel hinterfragen.