Magenbluten nach Entzündungshemmer

Statt Lahmheit Magenbluten

Hund, Katze oder Pferd laufen wieder freudig und lahmfrei und dafür haben sie nun andere Probleme. Entzündungshemmer – genauer gesagt die nicht-steroidalen Antiphlogistika ( NSAP) – haben neben der erwünschten Schmerzlinderung und Entzündunghemmung vielfältige unerwünschte und gefährliche  Nebenwirkungen, die  Blut, Magen-Darm-Trakt, Nieren und Lunge betreffen. U.a. gehört dazu auch Magenbluten.

Zu den NSAP gehören die Wirkstoffe

Ibuprofen (Hund/Pferd), Ketoprofen (Hund/Katze), Meloxicam (Hund/Katze), Metamizol (Hund), Naproxen (Hund/Pferd), Phenybutazon (Hund/Pferd), Proxicam (Hund) oder Tolfenaminsäure (Hund/Katze).

Bitte beachten, dass die Produktnamen abweichen können!

Alle NSAP sind schwache Säuren. Beim Hund besteht eine Besonderheit: die Ausscheidung erfolgt nicht über die Niere sondern via  Leber und  Galle gebunden an Gallensäuren.

Viele Nebenwirkungen auf den Verdauungstrakt

Da es sich um Säuren handelt, reizen die NSAP bei oraler Aufnahme die Schleimhäute des Verdauungstraktes. Daraus ergeben sich Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit, Erbrechen,  Durchfall. Das kann man durch Injektion der Arzneien verhindern.

Aber die NSAP lindern Schmerzen und hemmen Entzündungen, indem sie die Prostaglandinsynthese (genauer gesagt die Synthese von Prostaglandin E2) hemmen. Der dadurch bewirkte Prostaglandinmangel führt zu einer vermehrten Säuresekretion im Magen und vermindert gleichzeitig auch die schützende Schleimbildung im Magen.  Die Magenbelastung ist also unabhängig von der Applikationsform in jedem Fall gegeben. Egal wie die Entzündungshemmer verabreicht werden, kommt es zu einer Reizung und Schädigung der Magenschleimhaut durch die Salzsäure, die von Gastritis mit Geschwürsbildung bis zum Magenbluten gehen kann.

Dazu kommt die Wirkung auf das Blut

Nun kommt noch eine fatale Nebenwirkung der NSAP hinzu: sie vermindern die Thromboyzytenaggregation, das Verklumpen der Thrombozyten und damit das Gerinnen des Blutes und den Verschluß von Verletzungen. Kommt es also zu einer Schädigung der Magenschleimhaut mit einer Blutung, wird diese nicht oder nur unzureichend gestoppt. Tritt Magenbluten unter der Therapie auf, wird es anhalten, solange der Entzündungshemmer gegeben wird.

Wie erkennt man Magenbluten?

Erbrechen von kaffesatzähnlichem Mageninhalt und teerartiger Stuhl sind typisch für Blutungen im Magen-Darm-Trakt. Bei Tieren, die nicht unter ständiger Beobachtung stehen, kann es schwierig sein, Magenbluten zu erkennen. Bei Freigängerkatzen kann beides übersehen werden. Der Ausgang sollte also so weit eingeschränkt werden, dass hier eine Kontrolle erfolgen kann. Ähnlich problematisch kann sich beim Pferd gestalten. Ist das behandelte Pferd rund um die Uhr auf der Koppel, sollte die Koppel auf verdächtig schwarz eingefärbte Kotballen hin kontrollliert werden.