Onlinekurs Potenzwahl und erste Gabe
Das größte Problem, dem sich der Therapeut nach Auswahl des passendsten Arzneimittels gegenüber sieht, ist die Wahl der Potenz, in der das Arzneimittel verabreicht werden soll. Wie oft die Gabe in welcher Größe und weiteren Verdünnung wiederholt werden sollte, ob das Arzneimittel als Einzelgabe oder in aufgeteilter Gabe und in häufigen Abständen oder selten gegeben werden sollte, sind Fragen, die unmittelbar folgen.
Skript 29 Seiten, 41 Kontrollfragen
Kursdauer 1 Woche, anzurechnende Stunden 8
Das Inhaltsverzeichnis des Skriptes
1. Zum Einstieg in das Thema
2. Potenz
2.1. Die Technik der Potenzierung
2.2. Potenzierung – ein Prozess auf energetischer Ebene
3. Erstwirkung und Nachwirkung von Ursubstanz und Potenz
4. Welche Potenz für welchen Patienten?
5. Potenzwahl bei fortgeschrittene Pathologie, geschwächtem Patienten (geschwächter Lebenskraft) – Behandlungsstrategie
6. Hoch- oder Tiefpotenz bei akuter/chronischer Krankheit
6.1. D-Potenzen
6.2. C-Potenzen
7. Verabreichung der Gabe – wie und wie oft
7.1. Gabenwiederholung 4. Auflage des Organon
7.2. Trockene Gabe oder Wasserauflösung
7.3. Gabenwiederholung 5. Auflage des Organon
7.4. Gabengröße
8. C- und Q-Potenzen in der Gegenüberstellung
8.1. Worin besteht der Unterschied zwischen den C- und den Q-Potenzen?
8.2. Wann C, wann Q-Potenzen?
Leseprobe
Zum Einstieg in das Thema
Die grundlegenden Zusammenhänge, Erklärungen und Anweisungen zur Anwendung der verschiedenen Potenzen (C und Q), der Gabengröße (Anzahl der Globuli und der Wasser-Alkohol-Menge zur Auflösung) sowie der Wirkungsstärke (Menge der verabreichten Auflösung als Einzelgabe oder als Splitdosis) finden wir in den Werken Hahnemann’s und den Schriften Bönninghausen’s. Bönninghausen hat noch zu Lebzeiten Hahnemanns streng nach seinen Vorgaben gearbeitet und in seinen Kleinen medizinischen Schriften darüber geschrieben.
Um die heutigen vielfältigen Vorgehensweisen zu verstehen und einordnen zu können, ist es hilfreich, sich Hahnemanns Entwicklung der Homöopathie vor Augen halten:
Hahnemann begann mit der Verabreichung von Arzneimitteln in der Urtinktur. Er beobachtete die Verschlechterungen des Befindens, die sie hervorriefen und verdünnte die Arzneien und verkleinerte so die Dosis. Zusätzlich experimentierte er mit verschiedenen Dynamisationsgraden (Potenzstufen). Er stellte fest, dass potenzierte (verdünnte und verschüttelte oder verriebene) Arzneien die Patienten sanft und schnell heilten. Seine Erfahrungen und die Entwicklung, die seine Anweisungen nahmen, spiegelten sich in der Überarbeitung von wichtigen Paragraphen in aufeinanderfolgenden, überarbeiteten Auflagen des Organon wieder……….
4. Auflage 1829: Psoratheorie; Standardpotenz C30; trockene Einzelgabe von ein paar mohnsamenkorngroßen Kügelchen; keine Wiederholung bei fortschreitender Besserung; starke Erstverschlimmerung wird positiv gewertet.
5. Auflage 1833: Verwendung höherer Potenzen, keine Beschränkung mehr auf C30; offizielle Einführung der Wasserauflösung der C-Potenzen und der Verteilung auf mehrere Gaben; Splitdose; Gabenwiederholung trotz einsetzender Besserung erlaubt; schwache Erstverschlimmerung angestrebt. Herstellungsvorschriften für die C-Potenzen.
Ab 1840 arbeitet Hahnemann mit den 50.000er-Potenzen, was sich in der
6. Auflage des Organon von 1842 niederschlägt. Die Neuerungen in dieser Ausgabe des Organon: Einführung der Q-Potenzen; Erstverschlimmerung gestrichen, Verschlimmerung in der Nachwirkung. Hahnemann fügt die Anweisungen zur Herstellungsmethode der Q-Potenzen in § 270 ein.
Diese Ausgabe des Organons wurde fertig gestellt ein Jahr vor Hahnemanns Tod, aber viele Jahre nicht veröffentlicht, weil kein Interesse bestand.
Die Unterlagen gingen von den Witwe zur Tochter und erst in 1920/21 (!! 80 Jahre später!!) gab es die erste deutsche Ausgabe auf Betreiben Boerickes hin.
Die Q-Potenzen wurden erst 1950 in Frankreich von Dr. Pahud und 1954 in der Schweiz von Pierre Schmidt „ausgegraben“, zu einer Zeit, als von den alten Meistern, die mit der Arbeit Hahnemanns noch vertraut waren, niemand mehr lebte. Unterdessen erzielten in der langen Zwischenzeit Kent, Hering, C. M. Boger, Adolf Lippe, Nash, u.a. gute Erfolge mit den C-Potenzen.
Dieser kurze Überblick zeigt, welche wesentliche Entwicklung die Beobachtungen und Forschungen Hahnemanns genommen haben und wie sich seine Anweisungen grundlegend verändert haben. Wer die Trockengabe von Gobulis praktiziert, ist irgendwo zwischen der 4. und 5. Auflage steckengeblieben, wer Beobachten und Warten über Wochen praktiziert, steckt zwischen der 5. und 6. Auflage fest.
Da die Arbeitsweise mit den Q- Potenzen vom Vorgehen mit den C-Potenzen abweicht und wegen der mangelnden Erfahrung mit den Q-Potenzen, verwendet heute noch die Mehrzahl der Homöopathen überall in der Welt die C-Potenzen. Und damit sind sie auf einem Stand hängengeblieben, der dem von Hahnemann zwischen 4./5. und 6. Auflage des Organons entspricht! Das ist verständlich, wenn man berücksichtigt, dass die Q-Potenzen so lange unbekannt geblieben sind und viele bedeutsame Homöopathen in der Zwischenzeit die C-Potenzen angewendet haben und viel darüber geschrieben haben. Demgegenüber steckt die Behandlung mit Q-Potenzen vergleichsweise immer noch in den Kinderschuhen.
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