PMSG

PMSG – Ein Hormon im Brennpunkt

In Ergänzung zum vorangegangenen Beitrag hier noch ausführlichere nicht-homöopathische aber nichtsdestoweniger wichtige Informationen zu PMSG, einem Hormon, dessen Einsatz in der Tierzucht verbreitet ist.

Pregnant mare’s serum gonadotropin

PMSG  ist ein natürliches Hormon, das aus dem Blut trächtiger Stuten gewonnen wird. Das Hormon wird zu Beginn der Trächtigkeit vermehrt gebildet. PMSG wird in der Tiermedizin zur Brunst- und Ovulationsauslösung bei Hund, Katze, Pferd und Nutztieren eingesetzt.

Hier die Indikationen:

Hund und Katze: Brunstauslösung

Rind: Dystrophe der Eierstöcke, Superovulation und Vorbereitung des Embryonentransfers

Kleine Wiederkäuer: Superovulation/ Embryonentransfer, Brunstinduktion und -synchronisation

Pferd: Anöstrie, Brunstinduktion

Schwein: in Kombination mit HCG zur Brunstinduktion auch VOR der Pubertät, bei laktierenden Sauen und nach dem Werfen – also zu Zeiten, in denen physiologischerweise KEINE Follikelreifung/Eisprung stattfindet

Alles noch  ausführlicher nachzulesen auf der Seite von vetpharm.

Humanes Choriongonadotropin

Das „menschliche“ Pendant zum PMSG ist HCG, das Humane Choriongonadotropin. Der Einsatz ist entsprechend, es wird zur Verbesserung der Fruchtbarkeit bei Frauen verwendet. Darüber hinaus wird es in der Humanmedizin bei Kryptorchismus und zur Vorbeugung einer Hodenatrophie eingesetzt.

Aber – wie oben ausgeführt beim Einsatz von PMSG bei Sauen – wird es auch in der Tiermedizin eingesetzt und zwar zusammen mit PMSG, um die Natur hinsichtlich physiologischerweise unfruchtbarer Phasen zu überlisten und so mehr Fleisch zu produzieren.

Tierquälerei von der Gewinnung des PMSG bis über den Einsatz hinaus

Von der Gewinnung des Blutes trächtiger Stuten für die Herstellung  des  PMSG über die manuellen Trächtigkeitsabbrüche bei den Stuten bis zur Vernichtung überzähliger und lebensschwacher Ferkel ist der Weg und der Einsatz von PMSG mit Tierquälerei gepflastert.

Hier weiterführende Links dazu:

Tierarztprotest gegen Pferdefolter

Schweiz: Verzicht auf Präparate aus Stutenblut

Synthetisches Analogon: Peforelin

Eine synthetische Alternative zu PMSG gibt es seit 2009: Peforelin. Anscheinend ist nicht ganz so wirksam wie PMSG.  Statt einer Östrusrate von 89,0 % wurde mit Peforelin „nur“ eine Östrusrate von 76,7 bzw. 78,1 % erzielt. Angesichts des verhinderten Pferdeleids wohl immer noch ein sehr gutes Ergebnis. Selbst wenn man die Brunst- und Ovulationsstimulierung bei Sauen zur wirtschaftlichen Fleischproduktion für unerläßlich hält, bleibt die Frage, warum man nicht auf Peforelin ausweicht. Ethisch vertretbar ist der PMSG-Einsatz nicht.

Hier geht es zu den Ergebnissen einer Vergleichsstudie.