Schmerztherapie

Schmerztherapie – oftmals eine Gratwanderung

Die Schmerztherapie spielt bei Tieren im Zusammenhang mit Operationen, Verletzungen, Krebserkrankungen und vor allem arthrotischen Gelenkveränderungen eine große Rolle. Welcher Tierbesitzer kennt sie nicht – Equipalazone, Metacam, Rimadyl etc. Bei arthrotischen Gelenkveränderungen läuft es in aller Regel auf eine Langzeit- bzw. Dauertherapie hinaus, da die Veränderungen nicht rückgängig zu machen sind. Gerade bei Langzeittherapien spielen die unerwünschten Nebenwirkungen (Magen-Darm-Schäden, Leber- und Nierenbelastung) eine große Rolle.

Unterschiedliche Wirkungmechanismen gegen den Schmerz

Schmerzmittel haben prinzipiell zwei unterschiedliche Wirkmechanismen: sie greifen in den Stoffwechsel der Zellen ein und unterdrücken die Produktion von Entzündungsvermittlern und/oder sie schalten die Schmerzwahrnehmung aus. Paracetamol wirkt z.B. auch durch Ausschaltung der Schmerzübertragung. Mittel, die die Schmerzübertragung hemmen, wirken nur so lange sie eingenommen werden.
Die gängigen Schmerzmittel wirken gleichzeitig in unterschiedlichem Ausmaß fiebersenkend und entzündungshemmend, manche auch krampflösend, wodurch sich die bevorzugten Einsatzgebiete unterscheiden können.

Verschiedene Arzneigruppen

Es gibt hochwirksame opiumähnliche wirkende Medikamente (Opioide), die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen (Fentanyl, Carfentanyl), starke morphiumähnlich Schmerzmittel, die nicht unter das BTMG fallen, mittelstarke nicht-steroidale Schmerzmittel (Phenylbutazon, Metamizol) und schwache wie Paracetamol und Aspirin, die freiverkäuflich sind. Dann gibt es noch die Fütterungsergänzungsmittel, die ebenfalls zur Schmerzlinderung und zwar vorrangig bei Arthrose angeboten werden (Muschelschalenextrakt, MSM-Präparate, Kräutermischungen). Nicht zu vergessen auch die homöopathischen Komplexmittel (z.B. Traumeel).

Alles, was wirkt und nicht heilt, unterdrückt!

Substitutionstherapie, also Ausgleich eines Mangels, lassen wir außen vor, ebenso wie die Normalisierung einer schädigenden Ernährung. Unterdrückung ist eine palliative Maßnahme zur Erleichterung von Symptomen. Der Nachteil: Die Krankheit entwickelt sich weiter, zieht sich zurück auf wichtigere Strukturen. Dazu kommen in Abhängigkeit von der gewählten Medikation noch die Nebenwirkungen des Medikamentes. Damit wären wir bei der speziellen Arzneikrankheit, die durch die Medikation ausgelöst wird. Deren Ausprägung hängt mit der Wirkweise der Arznei und mit der Dosierung zusammen. Ein starkes Schmerzmittel hat schwerwiegendere Nebenwirkungen als eine Nahrungsergänzung aber sicherlich auch eine bessere schmerzstillende Wirkung.
Es erhebt sich die Frage, in welcher Situation dieser Nachteil in Kauf genommen werden kann. Um ein Pferd für den Reiter einsatzfähig zu halten, quasi als Daseinsberechtigung? Oder um einem Hunde-Senior seine letzten Monate zu erleichtern? Sicherlich ist das im Einzelfall eine schwierig zu beantwortende Frage.

Welche homöopathischen Alternativen gibt es?

Auch homöopathische Arzneien können gerade bei Langzeitverabreichung schwerwiegende Arzneikrankheiten auslösen. Meidet man zur Dauertherapie Komplexmittel, toxische Substanzen, Hochpotenzen und Urtinkturen, kann man das aber verhindern. Es findet zwar auch hier eine Unterdrückung statt, allerdings ohne die gravierenden Nebenwirkungen der Schmerzmittel.

So stellen denn homöopathische Einzelmittel, die nach betroffenen Strukturen, Pathologie und Modalitäten ausgesucht werden, eine wirkungsvolle Alternative zu Antiphlogistika u.a. in der Langzeittherapie der Arthrose dar.
Zur Auswahl eines passenden homöopathischen Mittels bietet das Repertorium eine Vielzahl von Rubriken, z.B.

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Allgemeines – Entzündung – Gelenke/Knorpel
Allgemeines – Knorpel, Erkrankung der
Extremitäten – Entzündung – Gelenke