Schokolade – Theobromin

Theobromin in Schokolade – Gift für Hunde, Katze und Pferd

Schokolade giftig? Tatsächlich geht die Gefahr von einem Inhaltsstoff der Kakaobohne aus, dem Theobromin. Theobromin ist ein sekundärer Pflanzenstoff, ein Alkaloid mit coffein-ähnlicher Wirkung. Theobromin kommt außer in den Bohnen des Kakaobaumes in den Nüssen des Kolabaumes sowie in Teepflanzen vor.

Theobromin wirkt diuretisch, gefäßerweiternd,  stimuliert  die Herztätigkeit und entspannt die glatte Muskulatur. Es wirkt beim Menschen mild und dauerhaft anregend und hellt die Stimmung auf. Hohe Dosen von Theobromin (> 100 g Kakaopulver) bewirkten bei Testpersonen akut Augenflimmern, Pulsbeschleunigung und Kopfschmerzen. Chronische hohe Aufnahme von etwa 1,5 g/Tag über einen Zeitraum von 10 Tagen verursachte Kopfschmerzen, Schweißausbrüche und Zittern. Aus den LD50-Werten von Ratten und Mäusen auf den Menschen hochgerechnete Werte ergaben etwa eine LD50 von 280 mg/kg Körpergewicht, d. h. für einen 65 kg schweren Menschen wäre eine Dosis von etwa 18 g Theobromin tödlich.

Wieviel Theobromin ist denn überhaupt in Schokolade enthalten?

Dunkle Schokolade enthält 3–10 Gramm Theobromin pro Kilogramm, Milchschokolade 0,6–4 Gramm pro Kilogramm Schokolade.

Warum vertragen manche Tiere Theobromin so schlecht?

Eigentlich ist es wie immer, wenn eine Tierart eine Substanz verträgt und die andere nicht. Bei denen, die den Stoff nicht vertragen, fehlt mindestens ein Enzym, das zum Abbau benötigt wird. Dadurch kumuliert die Substanz, bleibt länger im Körper und kann ungebremst die volle Bandbreite ihrer Wirkungen entfalten:

Die akuten toxischen Effekte von Theobromin werden bei Menschen, Ratten und Mäuse durch ein spezielles enzymatisches Abbausystem abgemildert. Die  Plasmahalbwertszeit ist relativ kurz, beim Menschen liegt sie zwischen sechs und acht Stunden. Bei einigen anderen Tieren wie Hunden, Katzen, Pferden fehlen diese Enzyme. Sie bauen Theobromin dadurch wesentlich langsamer ab. Die Plasmahalbwertszeit beträgt für Hunde z.B. etwa 17 Stunden. Für kleine Hunde wie einen Yorkshire-Terrier kann je nach Gewicht schon eine halbe Tafel Zartbitterschokolade tödlich wirken. Beim Hund wurde die tödliche Dosis LD50 von Theobromin mit etwa 300 mg/kg Körpergewicht, bei Katzen bei 200 mg/kg ermittelt.

Fazit: Hat ein Hund Zugriff auf Schokolade und schmeckt sie ihm, wird er sie unkontrolliert herunterschlingen. Hierin liegt die eigentliche Gefahr. Ein Stück Schokolade hin und wieder bringt keinen Hund um. Katze und Pferd sind grundsätzlich weniger gefährdet, da hier niemand auf die Idee kommen wird, Schokolade als Leckerlie einzusetzen bzw. beide sich keinen Zugriff verschaffen werden.